Kongress der AWI saar findet in der Politik Gehör
Saarland stellt Wohnraumförderung auf Zuschüsse um

Der saarländische Landtag hat am 9. November 2016 in erster Lesung einstimmig die Änderung der För­de­rungs­ku­lis­se für den Wohnungsbau beschlossen. Vorgesehen ist, statt der bisherigen zinsvergünstigten Dar­le­hen zukünftig ein Zuschussmodell zu etablieren. Laut Finanzminister Stephan Toscani steht die Neu­fas­sung der Förderrichtlinien kurz vor dem Abschluss. Somit wird die auf dem Kongress der AWI saar am 27. Ok­to­ber 2016 verlangte Umstellung des För­der­sys­tems von der Politik aufgegriffen.

AWI saar_Kongress 2016

Dr. Ing. Frank Rogmann, Präsident der Ingenieurkammer des Saarlandes; Hubert Ulrich, MdL, Fraktionsvorsitzender 90/Die Grünen; Dagmar Ensch-Engel, MdL, stellvertr. Fraktionsvorsitzende Die Linke; Gisela Kolb, MdL, stellvertr. Fraktionsvorsitzende SPD; Dipl.-Kffr. Hildegard Wald, Geschäftsführerin Immobiliengruppe Saarbrücken; Burkhard Blandfort, Vorstand, Immobilienverband Deutschland, Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverstädigen Region West e.V.; Dr. Michael Weiskopf, Verbandsvorsitzender Haus & Grund, Saarland; Markus Arend, Fachratsmitglied des Genossenschaftsverbandes e.V. und Geschäftsführer der Allgemeinen Baugenossenschaft 1904 eG; Bernd Wegner, MdL, CDU Fraktion; Reinhold Jäger, Vorstand des VdW saar (v.l.n.r.)

Zusätzlich fand ein Antrag der saarländischen Landtagsfraktionen der CDU und SPD Zustimmung, in dem un­ter an­de­rem ein „Bündnis für Wohnen und Bauen“ gefordert wird. Außerdem wird darin beantragt, dass sich die Lan­des­re­gie­rung im Bundesrat und in den Fachministerkonferenzen dafür einsetzt, die Anpassung von Nor­men und Vor­schrif­ten zu ver­hin­dern, sofern sie einen Anstieg der Baukosten zur Folge hätte. Konkret wer­den in diesem Zu­sam­men­hang die Be­rei­che Brand­schutz, Schall­schutz und Energieeinsparrecht genannt.

Der VdW saar begrüßt diese politischen Entwicklungen ausdrücklich, denn damit werden im Saarland jene As­pek­te um­ge­setzt, die die Arbeitsgemeinschaft der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (AWI saar) ein­ge­for­dert hat. Die AWI saar hatte ihre Positionen gegenüber der Politik am 27. Oktober 2016 während ihres Kongresses „Wer­den wir in den Wohnungsnotstand reguliert?“ in Saarbrücken deutlich gemacht. Die Re­so­nanz auf die Ver­an­stal­tung war hoch: Mehr als 100 Interessierte aus der Wohnungswirtschaft und der Po­li­tik diskutierten in­ten­siv, wie preis­güns­ti­ger Woh­nungs­bau im Saarland künftig gelingen kann.

Die Herausforderungen an die Akteure sind vielfältig: Zwar leidet das Saarland noch nicht unter einem Woh­nungs­man­gel wie in den Metropolregionen der Republik, allerdings macht sich die Verknappung an preis­wer­ten Woh­nun­gen in Stu­den­ten­städ­ten wie Saarbrücken sowie in Neunkirchen, Saarlouis, Merzig und Völk­lin­gen be­reits deut­lich be­merk­bar. Der einhellige Appell der Teil­neh­mer lautete, dass die Lan­des­re­gie­rung die För­de­rung drin­gend von Dar­le­hen auf Zu­schüs­se umstellen muss, um eine Negativspirale zu ver­mei­den.