18.01.2024

Ursachen des und Lösungen für den Sozialwohnungsmangel

Laut einer aktuell veröffentlichten Studie des Pestel-Instituts besteht ein Nachfrageüberhang von 910.000 Sozialwohnungen in Deutschland. 13.000 sollen im Saarland fehlen. Der Verband der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft äußert sich zu den Ursachen des Problems und möglichen Lösungsansätzen.

Dazu Volker Leers, Verbandspräsident des VdW saar: „Der Nachholbedarf beim Bau von Sozialwohnungen ist unbestritten. Ursache für das starke Defizit im Saarland ist die jahrelange Vernachlässigung einer wirksamen Wohnraumförderung durch die Landesregierung. In Kombination mit explodierenden Bau- und Zinskosten hat das die sozial orientierten Wohnungsunternehmen im Saarland zum Aufbrauchen ihres Eigenkapitals gezwungen, was wiederum eine Inanspruchnahme von Fördermitteln erschwert. Bei der Wohnraumförderung handelt es sich um Kredite, die eine Baumaßnahme nur teilweise finanzieren und die natürlich auch in großen Teilen zurückgezahlt werden müssen. Man muss es sich also leisten können, Fördermittel abzuschöpfen. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist demnach eine langfristige Aufgabe. Das Land muss seine Förderprogramme so gestalten, dass sie auch genutzt werden können und muss diesen Standard langfristig mit ausreichend Haushaltsmitteln halten. Weiterhin ist es essenziell, die Landesbauordnung zu verschlanken, Baugenehmigungen schneller zu erteilen und endlich die Grunderwerbssteuer zu senken. Vor Scheinlösungen wie einer noch restriktiveren Mietendeckelung, die das Wohnraumangebot zusätzlich künstlich verknappt, können wir nur warnen. Das Ziel der Landesregierung, bis Ende dieser Legislaturperiode 5.000 Sozialwohnungen am Markt verfügbar zu haben, ist völlig unrealistisch. Wenn jetzt aber nicht sehr schnell die richtigen Weichen gestellt werden, bleibt dieses Ziel auch in der nächsten Legislaturperiode unrealistisch.“