27.10.2016

AWI-Kongress - AWI saar fordert mehr Engagement der Regierung fürs Wohnen

„Ohne öffentliche Förderung geht es nicht“

Auch im Saarland bedarf es einer stärkeren öffentlichen Unterstützung des Wohnungsbaus. Zu diesem Ergebnis kam die Arbeitsgemeinschaft der saarländischen Wohnungs- und Immobilienverbände (AWI saar) bei ihrem wohnungspolitischen Kongress am 27. Oktober in Saarbrücken. Rückendeckung erhielt die AWI saar von dem renommierten Immobilienexperten der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Dr. Ramón Sotelo.

Sotelo forderte die Politik auf, die ortsübliche Vergleichsmiete nicht künstlich zu drosseln und die Mietpreisbremse abzuschaffen. Das Ziel, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, werde so verfehlt. Finanzschwache Haushalte sollten direkt gefördert werden. Hauseigentümer, die bereit seien, Wohnungen für sozial schwächere Familien zur Verfügung zu stellen, sollten dafür einen finanziellen Ausgleich vom Land erhalten (sogenannte Belegungsrechte). Den Neubau könne das Land unterstützen, indem es in Kommunen, die hinreichend Bauland auswiesen, den Mietwohnungsbau fördert. Dabei könne das Land über ein Bieterverfahren solchen Bauträgern Investitionszuschüsse gewähren, die mit wenig Subventionsaufwand die politisch gewünschten Mietwohnungen bauen.

„Dach über dem Kopf muss bezahlbar bleiben“

Volker Leers, Präsident des Verbandes der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW saar), begrüßte die Vorschläge Sotelos. Die Politik müsse außerdem endlich die selbstgeschaffenen Hürden im Wohnungsbau abbauen. Hürden sind laut Leers überzogene Vorgaben bei Klimaschutz und Brandschutz, bei der Barrierefreiheit sowie unflexible Stellplatzsatzungen. „Alle diese Vorgaben verteuern das Bauen erheblich. Wir brauchen nicht ständig neue Vorschriften, sondern müssen die Baukosten senken“, forderte Leers. „Das Dach über dem Kopf muss auch für weniger gut betuchte Menschen bezahlbar bleiben“.

Saarland schwächelt beim sozialen Wohnungsbau

Außerdem, ergänzte Reinhold Jäger, Vorstand des VdW saar, engagiere sich das Saarland unzureichend für sozialen Wohnungsbau. „Während andere Bundesländer den Bau von Sozialwohnungen durch Zuschüsse fördern, bietet das Saarland den Wohnungsunternehmen nach wie vor nur zinsverbilligte Darlehen an. Das ist bei weitem nicht ausreichend und bei den aktuellen Kapitalmarktbedingungen wirtschaftlich nicht interessant“, erklärte Jäger. Würde das Land, wie andere Bundesländer, Zuschüsse geben, sorgten die saarländischen Wohnungsunternehmen auch für neue Sozialwohnungen, postulierte Jäger. Ein gutes Beispiel dafür sei die Förderung für Flüchtlingsunterkünfte. Dafür habe das Innenministerium den Kommunen Zuschüsse bereitgestellt und mehrere Unternehmen der saarländischen Wohnungswirtschaft hätten daraufhin den dringend benötigten Wohnraum erstellt.

Wohnungswirtschaft bietet Zusammenarbeit an

Die AWI saar werde in Gesprächen mit der Landesregierung weiter dafür werben, neben Darlehen auch Zuschüsse für Sozialwohnungen bereitzustellen, da sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in einigen saarländischen Städten weiter verschärfe. VdW saar und AWI saar boten der Politik ihre Unterstützung an. „Die Unternehmen der Wohnungswirtschaft im Saarland sind die starken Partner der Politik, wenn es darum geht, schnell bessere und günstige Wohnungen zu schaffen. Wir vermieten so preisgünstig, wie möglich und wir würden gerne weitere günstige Wohnungen bauen, wenn die Politik uns ließe“, so Leers vor den Kongressteilnehmern in Saarbrücken.

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Matthias Berger
Politischer Referent

Tel. 069 97065-300
Fax 069 97065-5300
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