3.3.2015

Flüchtlingswohnraum

Chancen für das Saarland mittelfristig nutzen

Erleichterung bei den Baustandards und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren notwendig. Als beispielgebend bewertet der Verband der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW saar) heute bei einem Besuch im Innenministerium des Landes das landeseigene Sonderprogramm zur Unterbringung von Asylbewerbern. Das Land habe sich – trotz der Haushaltsprobleme – für dieses Programm entschieden, während viele Bundesländer noch abwartend nach weiteren Hilfen des Bundes rufen. „Wir sehen hier nicht zuletzt eine Chance für das Saarland, da die Asylbewerber zu nicht unerheblichen Teilen ein hohes Ausbildungsniveau mitbringen“, betont Volker Leers, Präsident des Verbandes.

„Wir dürfen allerdings nicht bei der Beseitigung der Probleme der Erstunterbringung stehen bleiben“, die Herausforderung bestünde in einer dauerhaften, erfolgreichen Integration bei den anerkannten Asylanten. Richtig sei deshalb auch, dass das Saarland mit seinem Programm auf die Unterbringung in vorhandenen Gebäuden setze. „Wohncontainer sollten vermieden werden, die erzeugen nur Probleme aufgrund des Lagercharakters“, so Leers weiter. Deshalb würden Wohnungsunternehmen auf eine dezentrale Unterbringung setzen.

Christian Patzwahl von der Immobiliengruppe Saarbrücken, Vizepräsident des Verbandes, betont, dass in seinem Unternehmen bereits im letzten Jahr rund 500 Asylanten Wohnraum gefunden haben. Mit dem Programm könnten nun weitere Wohnungen für 700 bis 800 Asylanten hergerichtet werden. Er hofft, dass damit zumindest bis Ende des nächsten Jahres eine Entspannung bei der Erstunterbringung erreichbar ist.

Eine Verdrängung oder ein Wettbewerb mit sozial schwachen Wohnungssuchenden sei nicht gegeben. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass der Flüchtlingsstrom weiter anhalte. „Damit wir vor allem rasch helfen können, ist erforderlich, dass auch bei den Baustandards Erleichterungen erfolgen. Wir könnten insgesamt mehr bauen, wenn wir nicht so häufig im Genehmigungsgestrüpp hängen blieben“, so Patzwahl. Er spricht sich deshalb für mehr Kooperation bei der Baugenehmigung aus. Zur Vermeidung von Konkurrenz mit den Adressaten des sozialen Wohnungsbaus unterstützt er die Forderung des Innenministers nach mehr Förderung durch den Bund. Außerdem sei eine Fortsetzung der Förderung auch über das Jahr 2015 hinaus erforderlich, da ein Abklingen des Flüchtlingsstroms nicht absehbar sei.

Das Thema Unterbringung von Flüchtlingen ist nach Einschätzung von VdW saar-Präsident Volker Leers ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die verschiedenen Instrumente der Förderlandschaft bedarfsgerecht zu verknüpfen. Es könne nicht sein, dass nur die Erstunterbringung geregelt werde. Vielmehr komme es darauf an, Flüchtlinge langfristig in die Bevölkerung zu integrieren, so Leers.

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Matthias Berger
Politischer Referent

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